Der „Bayerische Dreiklang“ ist eine gesamtbayerische Volksmusikwoche des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e. V. und findet seit 1971 im Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching statt. Das Konzept dieser Woche ist zum einen der Dreiklang zwischen Lied, Musik und Tanz und zum anderen zwischen Altbayern, Franken und Schwaben.
Der bayerische Dreiklang – Das Liederbuch weiterlesenSchlagwort: Mehrstimmigkeit
LIEDERLUST – Wenn ichs ein Vogel wär

Feldforschung fühlt sich manchmal an wie Detektivarbeit. Viele kleine Einzelteile müssen zusammengetragen werden. Man hangelt sich von einem zum anderen ohne großartige neue Erkenntnisse zu gewinnen. Und manchmal findet man ganz unverhofft etwas Besonderes. Das sind immer die schönsten Momente bei Befragungen. So ist es mir mit der Liedaufzeichnung, die ich euch heute vorstellen möchte, ergangen.
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Eines der für mich beeindruckendsten Lieder ist „Das menschliche Leben eilt schnelle dahin“. Es begleitet mich schon sehr lange und berührt mich immer wieder aufs Neue. In ausdrucksstarken Bildern werden die wichtigsten Aspekte des Lebens auf den Punkt gebracht. Quasi ein ‚Memento mori’ in Volksliedform!
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Lieder können soviel sein – sie können uns froh stimmen und uns trösten. Sie können uns neu beleben und mit ihren Tönen warm umhüllen wie eine Wolldecke. Der Liedermacher Uli Führe bringt dies in einem seiner Kanons wunderbar auf den Punkt:
„Singen macht Spaß, Singen tut gut, ja, Singen macht munter und Singen macht Mut! Singen macht froh und Singen hat Charme, die Töne nehmen uns in den Arm.“
LIEDERLUST – Jetzt schwingen wir’s den Hut

Das Heimgehen nach einem schönen geselligen Abend im Wirtshaus fällt oft nicht leicht. Vielleicht ist dies ja der Grund für die vielen Lieder, die diesen Abschied mal bedauernd oder mal mit einem Augenzwinkern und einer gewissen Selbstironie besingen. Eines dieser Lieder haben wir diesmal für euch ausgewählt, damit ihr vorbereitet seid, wenn demnächst wieder gefeiert werden darf und sich ein schöner Abend dem Ende zuneigt.
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Dieses Lied hat mich sofort angesprochen und etwas in mir zum Klingen gebracht, als ich es zum ersten Mal gehört habe. Warum mir manche Lieder sofort gefallen, andere mich erst mal nicht berühren und wieder andere sogar einen inneren Widerstand auslösen, kann ich gar nicht so genau sagen. Auf jeden Fall muss mich die Melodie ansprechen. Ganz wichtig ist natürlich auch der Text. Und eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt sicherlich auch die Sängerin oder der Sänger, von der oder dem ich ein Lied zum ersten Mal gehört habe.
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Auch im Dezember gibt es natürlich ein LIEDERLUST-Lied und was liegt näher als ein Weihnachtslied auszuwählen. Wir haben uns diesmal für eine schwäbische Aufzeichnung entschieden. Genau genommen für eine Melodievariante eines sehr bekannten Weihnachtsliedes, das sicher jeder aus Kindertagen kennt: „Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all“.
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Maramuresch – was für ein schönes klangvolles Wort. Dahinter verbirgt sich eine Landschaft ganz im Norden Rumäniens, direkt an der Grenze zur Ukraine. Lange Zeit war die Maramuresch ein Sehnsuchtsort von mir, zu dem ich unbedingt einmal reisen wollte. Geweckt hat diese Neugier ein kleines Büchlein von Claus Stephani, ein rumäniendeutscher Journalist und Ethnologe, der in den 1970er und 1980er Jahren in zahlreichen Feldforschungen die Geschichten der dort lebenden Deutschen auf Tonband aufgezeichnet und literarisch verarbeitet hat. Und von dort haben wir euch diesmal ein sehr berührendes Lied mitgebracht. ‚O lebe wohl, vergesse mein’ – ein Liebeslied, das nicht nur wegen seines Textes zu Herzen geht, sondern auch wegen seiner schönen Melodie in Moll.
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Wahrscheinlich habt ihr schon gemerkt, dass mir die klangvollen, auch manchmal etwas melancholischen Lieder die liebsten sind und davon wiederum gehören die Abschiedslieder zu den schönsten. Außerdem schadet es nicht, wenn man mehrere Abschiedslieder kennt, denn dann kann man das Heimgehen noch etwas hinauszögern. Deshalb wollen wir euer Repertoire mit einem wunderschönen Lied aus dieser Kategorie erweitern.
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Kommt ein Vogel geflogen, setzt sich nieder auf mein Fuß,
hat ein’ Zettel im Schnabel, von der Mutter ein’ Gruß.
Ich bin mir sicher, die meisten von euch kennen dieses Volkslied aus der Schule und haben auch sofort die passende Melodie dazu im Kopf. Von der Forschung wird es zu den sogenannten „Kunstliedern im Volksmund“ gerechnet, da seine Herkunft ziemlich genau rekonstruiert werden kann. 1824 wurde es erstmals in der Liederposse „Die Wiener in Berlin“ des Schauspielers und Schriftstellers Karl von Holtei in Berlin präsentiert. Die Melodie geht angeblich auf Johann Christoph Kienlen zurück, der sich wohl von schon bestehenden österreichischen Volksliedern inspirieren ließ. Seit 1828 verbreitete sich dieses Lied über Gebrauchsliederbücher rasant im gesamten deutschen Sprachraum. Ursprünglich handelt es sich um ein Liebeslied, in dem der Vogel dem Dirndl einen Brief vom Burschen, der in der Fremde weilt, überbringt. Wie so viele andere Volkslieder auch, wurde es kindgerecht überarbeitet und das ‚Dirndl’ durch die ‚Mutter’ ersetzt. In dieser Form kennen wir es heute.
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In sehr vielen Volksliedern ist die Liebe mit all ihren Facetten das überragende Thema – von der sehnsuchtsvollen Liebeserklärung bis hin zum schnöden Verrat ist alles zu finden. Das poetische Liebeslied, das wir diesmal mit euch singen wollen, ist eindeutig der ersten Kategorie zuzuordnen. Warum ich gerade dieses Lied für euch ausgewählt habe, hat einen ganz persönlichen Grund. Der Fundort des Liedes ist eng mit meiner Familiengeschichte verknüpft und davon möchte ich euch gern in diesem Beitrag erzählen.
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Vielleicht geht es euch genauso wie mir. Ich habe unzählige Liederbücher in meinem Regal stehen, aber die für mich eindrücklichsten Lieder sind nicht die Lieder aus meinen Liederbüchern, sondern diejenigen, die mir jemand vorgesungen hat. Und erst über diese Brücke habe ich sie dann auch in einem Liederbuch entdeckt. So ging es mir auch mit der Ballade „Es zogen drei Sänger wohl übern Rhein“. Zum ersten Mal gehört habe ich sie in Hopgarten, einem deutschen Dorf in der Ostslowakei. Das Lied ist ein später Nachklang der uralten Ballade vom ‚Ulinger’ (Ritter Blaubart), der durch seinen zauberhaft wunderschönen Gesang (mit dreierlei Stimmen) Mädchen in den Wald lockt, verführt und dann ermordet.
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