Ein Lied kommt nach Hause

Ich hoffe, einige von euch haben schon das ein oder andere der „Liabsten Liader“ zu eigenen Lieblingsliedern gemacht! Zu einigen der Lieder gibt es auch besondere Geschichten, sei es nun zu den Sängern, die die Lieder vorgesungen haben, zur Situation der Aufzeichnung oder zu den Gelegenheiten, bei denen sie gesungen wurden. Eine ganz persönliche Geschichte kann Simone Lautenschlager, die ja auch bei dem Singprojekt „Lauter liabste Liader“ mit dabei war, erzählen. Lassen wir sie jetzt selbst zu Wort kommen:

Als ich im Sommer 2simone003 nach Herrsching zum Bayerischen Dreiklang fuhr, wusste ich noch nicht, mit welchem Schatz ich nach Hause kommen sollte. Wie immer lernte ich in der Singstunde eifrig alle Lieder. Darunter eines, das besonders schwierig auswendig zu lernen war. Ständig noch eine Schleife und noch ein Melodieanhängsel. So schien es mir zumindest. Eine ganze Woche habe ich gebraucht, um die Melodieführung zu lernen.

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Lauter liabste Liader

Ich kann mich noch sehr genau an meinen ersten Lehrgang beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege erinnern. Eine Freundin nahm mich zur Volksmusikwoche „Bayerischer Dreiklang“ nach Herrsching mit. Singerisch hat sich hier für mich eine ganz neue Welt aufgetan. Zum einen vom Liedrepertoire, das so ganz anders war, als die Lieder, die ich bis dahin kannte. Diese Art Lieder, die vor allem zu später Stunde im Bierstüberl erklangen, waren mir völlig neu – fremd und faszinierend zugleich.
Und zum anderen die kraftvolle Art des Singens. Einer stimmte an, die anderen suchten sich eine Stimme dazu, drüber oder drunter. Und ganz wichtig und essentiell war der volltönende Bass – von vielen gesungen – der eine unglaublich kräftige Basis bildete. Ich war fasziniert und verzaubert. Für mich waren diese Singerlebnisse wirklich prägend und inspirierten mich, mich selbst auf die Suche nach überlieferten Liedern zu machen. Immer wieder habe ich es als Sternstunde empfunden, wenn die „richtigen“ Sänger da waren, die das gleiche Liedrepertoire beherrschten wie ich. Ein Liedrepertoire, das zugegebenermaßen recht speziell ist. In so einer Sternstunde ist auch die Idee gereift, diese wunderbaren Lieder klanglich zu dokumentieren.

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Liabste Liader lernen

Wir möchten Sie einladen die „Liabsten Liader“ selbst zu singen! Das Kraftvolle dieser Gesänge liegt nicht nur in den Melodien, sondern auch in der Mehrstimmigkeit.
Diese entsteht im freien Zusammensingen, ohne Noten und Chorsatz. Bei Lehrgängen bleibt leider oft nicht die Zeit auf diese Mehrstimmigkeit ausführlicher einzugehen und sie auszuarbeiten, vor allem für die eher Ungeübten. Deshalb ist die Idee entstanden, für die „Liabsten Liader“ klangliches Übematerial bereitzustellen, um nicht nur die Melodie der Lieder zur lernen, sondern um auch die zweite und dritte Stimme oder den Bass nachvollziehen zu können. Christian Weigl, der Tonmeister der CD hat hierfür von jedem Lied (ausser die Geigesang-Lieder) die erste Strophe entsprechend aufbereitet. Um auch der Funktion der einzelnen Stimmen Rechnung zu tragen (so liegt die Hauptstimme oftmals in der Mitte und wird dann übersungen), haben wir sie entsprechend benannt: z.B. Hauptstimme, Überstimme.

Um die gewünschte Stimme zu hören, einfach auf die entsprechende Stimme klicken. Diese Stimme erklingt dann lauter, die anderen Stimmen erklingen leise im Hintergrund dazu, um eine Orientierung zu haben.
Die Reihenfolge der Lieder entspricht der Reihenfolge auf den beiden CDs.
Viel Freude beim Ausprobieren und Singen!

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Liederlust mit Rosenduft

Eine der meistbesungenen Blumen ist sicher die Rose. Ich denke, jedem kommen sofort einige Liedtitel in den Sinn, wenn er an die Rose denkt. Wer hat nicht schon zu den „weissen Rosen aus Athen“ von Nana Mouskouri geschwoft oder sich mit Hildegard Knef gewünscht: „Für mich soll’s rote Rosen regnen?“
Auch im Bereich der Volkslieder findet sich eine Vielzahl an Liedern, in denen die Rose als Symbol für Liebesglück und Liebesleid ihren großen Auftritt hat.

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Goldnes Blatt vom Himmelsbaum – Chorsingtag in Kloster Holzen am 19.11.2016

Bereits zum 11. Mal veranstaltete der Bayerische Landesverein für Heimatpflege mit dem  Referenten-Team um Erich Sepp, Dagmar Held und Eva Horner den Chorsingtag  in Kloster Holzen (dieses liegt zwischen Augsburg und Donauwörth). Ziel dieses Fortbildungstages ist es, weltliche und geistliche Volkslieder im Chorsatz kennenzulernen und mehrstimmig, in der Regel vierstimmig, zu singen. Die allermeisten Chorsätze stammen dabei von Erich Sepp und orientieren sich in vielen Fällen an der mündlich überlieferten Mehrstimmigkeit. 0665-klein
Gerade für kleine Chöre oder Gesangsgruppen, die drei- bis vierstimmig singen, eignet sich der Chorsingtag gut, um ihr Repertoire mit einfachen, leicht singbaren und schön klingenden Chorsätzen zu erweitern.

goldnes-blatt-titelbildIn diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf dem im November neu erschienenen Chorheft „Goldnes Blatt vom Himmelsbaum“ – 44 Volkslieder zur Advents- und Weihnachtszeit für gemischten Chor in Sätzen von Erich Sepp. Die Idee war, die vielen schönen Chorsätze, die bei den vergangenen Chorsingtagen vorgestellt und erlernt wurden, in einem Heft gesammelt zu veröffentlichen. Auch einige, noch unbekannte Lieder wurden mit aufgenommen.

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Aus den Notennachlässen der Musikerfamilie Fürst

(Anmerkung: Downloadmöglichkeit am Ende des Beitrages)
In Heft 158 (III/2016) der Fränkischen Volksmusikblätter haben wir anlässl. des 200. Geburtstages von Georg Gustav Adolf Fürst (geb. 1816 in Heidenheim, gest. 1901 in Feuchtwangen) einen interessanten Beitrag über Die fränkische „Musikdynastie“ Fürst veröffentlicht. Zur Verfügung gestellt wurde uns der Artikel von Gerhard A. Fürst, einem  Nachfahren dieser in Franken sehr wichtigen Musikerfamilie, der in Kalamazoo (Michigan, USA) lebt. Ergänzend dazu druckten wir in Faksimile zwei Notenbeispiele aus dem Archiv der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik ab: die Polka „Von Blume zu Blume“ von O. Heyer arr. im Juli 1885 für Blechbesetzung von Wilhelm Fürst (1848-1991, städtischer Musikmeister in Rothenburg ob der Tauber) und den „Toni-Marsch“ für Klavier von Eduard Fürst (1860-1930, städtischer Musikmeister in Neustadt/Aisch).
Hier erhalten Sie nun die im Heft versprochenen Transkriptionen und Ergänzungen zur Polka „Von Blume zu Blume“:

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Singender Adler

„Habt ihr früher im Wirtshaus auch gesungen? Wer waren denn die Hauptsänger? Könnt ihr euch noch an Lieder erinnern? Was habt ihr denn gesungen?“ Das sind so einige der Standardfragen, die ich meinen Gesprächspartnern bei meinen örtlichen Befragungen gerne stelle. Außer natürlich, ich wurde eh schon zu einem kundigen Sänger geschickt.

Diesmal war es gleich eine ganze Singrunde, die sich im März letzten Jahres zu einem Treffen bereit erklärt hatte, um mir ihre Lieder vorzusingen. Aus Silheim und Großkissendorf, das sind zwei Dörfer im Bibertal im Landkreis Günzburg stammen die Sänger, die über ein erstaunliches Liedrepertoire verfügen. Wer jetzt wissen will, was es mit der Franzosawehr, dem alten Eckklavier, der Frau Tschotschill und einem verrückten Gockel auf sich hat, der sollte unbedingt weiterlesen.

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Vom Longway zum Achter

Kette, Achter, Handtour, Damenkette, Dos à dos, Paarkreis, Platzwechsel, Tore. Diese Figuren kann man z.B. in der Francaise finden, die wir in vielerlei Varianten in Bayern aufzeichnen konnten. Allein aus Bayerisch-Schwaben gibt es sieben vollständige Rekonstruktionen dieser beliebten Tanzform. Dazu gesellen sich noch zwei Achtertanzformen und eine Lancierform, die aus lebendiger Überlieferung in Oberstaufen aufgezeichnet werden konnte.

Aber Moment mal, diese Figuren begegnen dem experimentierfreudigen Tänzer auch in anderen Tanzformen z.B. in den ‚English Countrydances’ von John Playford.

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Verschiedene Tänze für Blasmusik

(Anmerkung: Downloadmöglichkeit am Ende des Beitrages)
Bereits im Jahr 1988 veröffentlichte Erwin Zachmeier, der damalige Leiter der Beratungsstelle für fränkische Volksmusik in Stein bei Nürnberg, in der Reihe „Arbeitshilfen zur Volksmusikpflege“ diese Notenausgabe für kleine Blasmusik mit Arrangements von wichtigen Volkstänzen und Großtanzformen.

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Von Tatjana, Hopferbauer und Rock Around the Clock

Vor zwei Jahren gab mir mein Vater eine Telefonnummer, da solle ich mich  melden, es seien Noten anzuschauen. Da es eine Telefonnummer im Nachbarort Neukirchen war, vermutete ich, es würde sich um Noten der ehemals dort ansässigen Musikkapelle handeln, nach denen ich vor langer Zeit schon einmal gefragt hatte. Doch es meldete sich am anderen Ende der Leitung nicht der erwartete Familienname, sondern ein Ludwig Fronauer. Er hätte zur Zeit viele Noten da, und er wolle mir gerne in meinem Büro etwas zeigen davon.

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Das Notenbuch des Karl Gottlob Wiegand 1854

(Anmerkung: Downloadmöglicheit am Ende des Beitrages)
Über den Ansbacher Musiker Bernd Dittl (www.dittlmusik.de), erhielten wir den Scan einer interessanten alten Notenhandschrift.
Dazu, wie er selbst in den Besitz dieser Handschrift gelangte, schreibt Bernd Dittl: Die vorliegende Handschrift übergab mir mein Musikerkollege Jörg Wegner im September 2007. Jörg ist Pfarrer in der Evangelischen Versöhnungsgemeinde Stegen im Dreisamtal, Schwarzwald, Nähe Freiburg. Er ist auch Orgelbauer und spielt unter anderem verschiedene Dudelsäcke der Balkanländer und Diatonisches Akkordeon.
Jörg Wegner hat die Handschrift ca. 1978 im Kreis Lippe, Externtal (zwischen Hameln und Lemgo) von der Enkelin eines ehemaligen Tanzmusikanten geschenkt bekommen. Auf deren Dachboden befanden sich damals noch weitere Gegenstände aus dem Nachlass dieses Musikers (Geigen, ein Kontrabass, eine Buchsbaumklarinette mit 2-3 Klappen, etc.).

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Volksmusikwoche Bayerischer Dreiklang 2015 in Herrsching am Ammersee – Impressionen

[Anmerkung: Dieser Beitrag stammt von unserem ehemaligen Mitarbeiter Johannes Sift.]

Nachdem 2014 das Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching durch umfassende Baumaßnahmen renoviert wurde, durfte der Bayerische Landesverein für Heimatpflege e.V. im Jahr 2015 wieder mit seiner bayernweit bekannten und beliebten Volksmusikwoche zu Gast sein. Die erste Sommerferienwoche stand somit ganz im Zeichen der bayerischen, fränkischen und schwäbischen Volksmusik – so erklärt sich auch die Namensgebung „Bayerischer Dreiklang“: Volksmusik in all ihren Ausprägungen bildet mit Singen, Tanzen und Musizieren ebenso einen Dreiklang wie auch ihre regionale Herkunft aus allen fränkischen, schwäbischen und bayerischen Landesteilen.

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