Wann der Auerhahn balzt
gesungen von den Heindl-Sängern
(Feldforschungs-Aufnahme)
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Dieses ungewöhnliche Lied vom Auerhahn, in dem ein Jodler mit einem Vierzeiler kombiniert wird, haben uns die „Heindl-Sänger“ überliefert, eine der bekanntesten Singgruppen des Zwieseler Winkels. Die zweiSängerinnen Marie Heindl und Lina Steidl und der Sänger Gust Heindl hatten engen Kontakt zur „ersten Garde“ der Volksliedsammler wie Prof. Kurt Huber, Paul Kiem und Paul Friedl (Baumsteftenlenz). Im Auftreten und in der Liedauswahl waren sie ein Vorbild für viele Gruppen aus dem Zwieseler Winkel und darüber hinaus. Noch im hohen Alter standen sie 1973 dem Münchner Volkskundler Wolfgang A. Mayer für Tonaufnahmen zur Verfügung und so konnte nicht nur ein ungewöhnliches Liedrepertoire, sondern auch ein ganz besonderer Singstil dokumentiert werden. Im Liedvortrag der „Heindl-Sänger“ fällt besonders das Auf- und Abschleifen, also das hörbare Verbinden von einzelnen Intervallsprüngen, auf, das im Notentext nur schwer darzustellen ist. Sie repräsentieren mit ihrer Art zu singen, den „einfachen“ zweistimmigen Gesang, ergänzt durch einen „Schusterbass“ (eine einfache Bassstimme, die zuweilen auch mit der Melodie mitgeführt wird). Bis vor wenigen Jahrzehnten war dies die gängige Art in den Gaststuben der Wirtshäuser und bei den geselligen Treffen in den eigenen vierWänden zu singen.
Quelle: Roland Pongratz: Die Heindl-Sänger. Zwanzig Lieder aus dem Repertoire einer Sängergruppe aus dem Zwieseler Winkel, Regen 1994.