Ich bin’s Kuckuck
gesungen und musiziert von Lukas Linzmeier,
Dagmar Held und Christoph Lambertz
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Schnell wird klar, dass es sich bei dem Kuckuck in diesem Liebeslied um einen recht menschlichen „Vogel“ handelt, der um die Gunst der Schäferin wirbt. Volkslieder leben von Metaphern und Symbolen und das macht sie auch so reizvoll, interessant und auch zeitlos. Der Kuckuck „[…] dieser seltsame Vogel, der seine Eier in fremde Nester legt, galt als Symboltier freier ungeregelter Liebesbeziehungen.“ So schreibt Werner Danckert 1976 in seinem Standardwerk Symbol, Metapher, Allegorie im Lied der Völker. Der Kuckuck ist bald Sinnbild des Liebesverlassenen oder Verschmähten, bald des treulosen Liebsten. Sein Bild wird verknüpft mit erotischer Freizügigkeit, Unbeständigkeit, Partnerwechsel und Untreue. Er steht für das Nichtige, rasch Vergängliche einer Liebesbeziehung. Kurz und gut, auf den Kuckuck ist in Liebesangelegenheiten eher kein Verlass.
Dass dieses schöne Lied vom Kuckuck und der Schäferin nicht vergessen wurde, verdanken wir Pepi (1892-1980) und Berta Schiefer (1904-1979) aus Laufen an der Salzach. Die „Schieferl“, wie sie auch liebevoll genannt wurden, haben auf Anregung des Kiem Pauli in ihrer Heimat auf beiden Seiten der Salzach ab den 1930er Jahren unzählige Lieder aufgezeichnet. Das Lied vom Kuckuck und der Schäferin, das in verschiedenen Varianten im ganzen deutschen Sprachraum überliefert ist, hörten sie 1935 vom Saldnerbauern, den sie bei Rundfunksendungen kennengelernt hatten. Veröffentlicht wurde es im Liederbuch Vo herent und drent – Eine Liedersammlung von links und rechts der Salzach zwischen Teisenberg und Innviertel, zusammengetragen von Pepi und Bertha Schiefer, München 1977.