In da Fosnat

Lied in der Faschingszeit

In der Fosnat dou is luste bearb

 

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Für die Offenen Singabende in der Faschingszeit war ich auf der Suche nach einem entsprechenden Lied. Fündig wurde ich im maschinenschriftlich (Texte) und handschriftlich (Melodien) abgefassten Büchlein von Horst Grünbauer mit dem Titel: 75 Lieder aus dem singenden, klingenden Dorf [Neuhäusl] an der böhmisch, bayerischen Grenze, München 1981 (Selbstverlag „D’Grünbauer Stub’m Musi“). 

Das Lied scheint eher lokal in Gebrauch gewesen zu sein. Eine weitere Aufzeichnung oder Druckausgabe ist mir bisher nicht bekannt geworden. Zum Verwechseln ähnlich lautet der Anfang eines jedoch gänzlich unterschiedlichen Liedes in der Tirschenreuther Liedermappe 8 vom Jahr 2004, Nr. 12: „In da Fosnat, dao woars luste“. Dieses adaptiert die Melodie von „Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön“ auf eine gereimte Reminiszenz von Heimatvertriebenen an die Faschingstage in der früheren egerländischen Heimat.
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Lauter liabste Liader

Ich kann mich noch sehr genau an meinen ersten Lehrgang beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege erinnern. Eine Freundin nahm mich zur Volksmusikwoche „Bayerischer Dreiklang“ nach Herrsching mit. Singerisch hat sich hier für mich eine ganz neue Welt aufgetan. Zum einen vom Liedrepertoire, das so ganz anders war, als die Lieder, die ich bis dahin kannte. Diese Art Lieder, die vor allem zu später Stunde im Bierstüberl erklangen, waren mir völlig neu – fremd und faszinierend zugleich.
Und zum anderen die kraftvolle Art des Singens. Einer stimmte an, die anderen suchten sich eine Stimme dazu, drüber oder drunter. Und ganz wichtig und essentiell war der volltönende Bass – von vielen gesungen – der eine unglaublich kräftige Basis bildete. Ich war fasziniert und verzaubert. Für mich waren diese Singerlebnisse wirklich prägend und inspirierten mich, mich selbst auf die Suche nach überlieferten Liedern zu machen. Immer wieder habe ich es als Sternstunde empfunden, wenn die „richtigen“ Sänger da waren, die das gleiche Liedrepertoire beherrschten wie ich. Ein Liedrepertoire, das zugegebenermaßen recht speziell ist. In so einer Sternstunde ist auch die Idee gereift, diese wunderbaren Lieder klanglich zu dokumentieren.

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Liabste Liader lernen

Wir möchten Sie einladen die „Liabsten Liader“ selbst zu singen! Das Kraftvolle dieser Gesänge liegt nicht nur in den Melodien, sondern auch in der Mehrstimmigkeit.
Diese entsteht im freien Zusammensingen, ohne Noten und Chorsatz. Bei Lehrgängen bleibt leider oft nicht die Zeit auf diese Mehrstimmigkeit ausführlicher einzugehen und sie auszuarbeiten, vor allem für die eher Ungeübten. Deshalb ist die Idee entstanden, für die „Liabsten Liader“ klangliches Übematerial bereitzustellen, um nicht nur die Melodie der Lieder zur lernen, sondern um auch die zweite und dritte Stimme oder den Bass nachvollziehen zu können. Christian Weigl, der Tonmeister der CD hat hierfür von jedem Lied (ausser die Geigesang-Lieder) die erste Strophe entsprechend aufbereitet. Um auch der Funktion der einzelnen Stimmen Rechnung zu tragen (so liegt die Hauptstimme oftmals in der Mitte und wird dann übersungen), haben wir sie entsprechend benannt: z.B. Hauptstimme, Überstimme.

Um die gewünschte Stimme zu hören, einfach auf die entsprechende Stimme klicken. Diese Stimme erklingt dann lauter, die anderen Stimmen erklingen leise im Hintergrund dazu, um eine Orientierung zu haben.
Die Reihenfolge der Lieder entspricht der Reihenfolge auf den beiden CDs.
Viel Freude beim Ausprobieren und Singen!

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Liederlust mit Rosenduft

Eine der meistbesungenen Blumen ist sicher die Rose. Ich denke, jedem kommen sofort einige Liedtitel in den Sinn, wenn er an die Rose denkt. Wer hat nicht schon zu den „weissen Rosen aus Athen“ von Nana Mouskouri geschwoft oder sich mit Hildegard Knef gewünscht: „Für mich soll’s rote Rosen regnen?“
Auch im Bereich der Volkslieder findet sich eine Vielzahl an Liedern, in denen die Rose als Symbol für Liebesglück und Liebesleid ihren großen Auftritt hat.

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Singender Adler

„Habt ihr früher im Wirtshaus auch gesungen? Wer waren denn die Hauptsänger? Könnt ihr euch noch an Lieder erinnern? Was habt ihr denn gesungen?“ Das sind so einige der Standardfragen, die ich meinen Gesprächspartnern bei meinen örtlichen Befragungen gerne stelle. Außer natürlich, ich wurde eh schon zu einem kundigen Sänger geschickt.

Diesmal war es gleich eine ganze Singrunde, die sich im März letzten Jahres zu einem Treffen bereit erklärt hatte, um mir ihre Lieder vorzusingen. Aus Silheim und Großkissendorf, das sind zwei Dörfer im Bibertal im Landkreis Günzburg stammen die Sänger, die über ein erstaunliches Liedrepertoire verfügen. Wer jetzt wissen will, was es mit der Franzosawehr, dem alten Eckklavier, der Frau Tschotschill und einem verrückten Gockel auf sich hat, der sollte unbedingt weiterlesen.

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Hippe Tänze oder Hippentänze?

Schweinauer, Schleifer, Heuberger, Oberländer, Oberab, Übernfuaß, Mischlich, Bairische, Bavorák, Hippentänze oder doch Zwiefache? Auf jeden Fall sind Zwiefache gerade sehr angesagt und das nicht nur in Bayern. Sie wurden zu bayerischen Exportschlagern, was sich auf Youtube in vielfältiger Hinsicht bestaunen lässt z.B. als durchchoreografierte Bühnenshow in Nordamerika, wo die Zwiefachen als ‚German Dance’ bezeichnet werden,  oder man kann man sich auf israelischen Videos zeigen lassen wie ein Zwiefacher richtig getanzt wird.

Aber noch viel exotischer ist für viele wahrscheinlich die Tatsache, dass Zwiefache kein altbayerisches Phänomen sind. Ganz im Gegenteil: auch in Schwaben, Franken oder im Schwarzwald wurden und werden gerne Zwiefache getanzt. Erich Sepp hat deshalb in einer neuen Publikation eine Unmenge an interessanten Melodien aus dem schwäbisch-alemannischen Sprachraum zusammengetragen. Hippe Tänze oder Hippentänze? weiterlesen