13 ✯ Seibiser Schleifer

Seibiser Schleifer – gespielt von der Rawetzer Geigenmusik

… eines der bekanntesten Stücke aus der Notenhandschrift des Heinrich Nicol Philipp, hier  gespielt von der Rawetzer Geigenmusik.

Die Notenhandschrift des Heinrich Nicol Philipp, signiert „zu Seibis den 30 Junius 1784“, ist wohl eines der ältesten Zeugnisse ländlicher Tanzmusik dieser Zeit.

Seibis liegt im Thüringer Schiefergebirge an der Grenze zu Bayern, in der Nähe von Lichtenberg in Oberfranken. Der berühmte Geiger und Komponist Henri Marteau (1874-1934), der in seinem Lichtenberger Landhaus lebte, erhielt die Handschrift, mit der Bitte sie in Ehren zu halten.

Heute ist die Notenhandschrift im Besitz das Bezirks Oberfranken, der sie aus dem Nachlass des Henri Marteau übernommen hat und in der „Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau“ verwahrt.

Erwin Zachmeier (Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V.) wählte 106 Stücke aus der „Notenhandschrift des Heinrich Nicol Philipp“ aus, richtete sie für Musikanten ein und schuf damit die Voraussetzungen für die Drucklegung zur Herausgabe durch den Bezirk Oberfranken.

Für „Rawetz“ – so wird Marktredwitz liebevoll in der Mundart genannt – und seine Umgebung ist eine reiche Musiktradition seit dem 17. Jahrhundert belegt.

Die „Rawetzer Geigenmusik“ hat sich auf die alte Tanz- und Festtagsmusik der Türmer, Spielleute und Hennersteich (kleines Podium)-Musikanten der Region spezialisiert. Sie will den Klang der Region des 18./Anfang 19. Jahrhunderts vermitteln und gleichzeitig an die kleinen Tanzmusiken erinnern. Dazu bedient sie sich regionaler Notenhandschriften u.a. der Seibiser Handschrift.

Einen der „berühmtesten“ Schleifer aus der Seibiser Handschrift haben sie, in einer bearbeiteten Version, die wohl vom Nürnberger Dudelsackbauer und -spieler Horst Grimm stammt, eingespielt. Auch Simon Wascher hat „Heinrich Nicol Philipp zu Seibis … 1784“ in seine „Melodien aus Musikantenhandschriften bis 1800“ (V. Teil) aufgenommen. (Erschienen im Eigenverlag, Wien 2017).

Fritz Baumgärtel spielt hier einen Egerländer Bock in G. Wir danken der „Rawetzer Geigenmusik“, der „Akademie Steinwald-Fichtelgebirge“, dem „Bezirk Oberfranken“ und Simon Wascher,  den Seibiser Schleifer hier veröffentlichen zu dürfen.


Hier können Sie das Notenblatt 158. Seibiser Walzer herunterladen:

Seibiser Walzer

Die gesamte Herausgabe von Simon Wascher kann hier bezogen werden.

Diese Herausgabe des Bezirks Oberfranken kann im Kaufladen des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e.V. bestellt werden.

(Carolin Pruy-Popp)

4 Gedanken zu „13 ✯ Seibiser Schleifer“

  1. Ein sehr schönes Stück, das zum Tanzen einlädt aber auch eine gemütliche Stimmung verbreitet, wenn man frühs aus dem Fenster blickt, es noch dunkel ist und alles mit Schnee überzuckert ist. Vielen Dank dafür!

  2. Wunderbar.
    Meine beste Freundin wohnt nun in Marktredwitz.
    Sie ist auch eine Musikanton und begeisterte Tänzerin, genau wie ich. Singa derm ma auch.
    Gruß Sylvia

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