Die Deandln vom Woid habn a Herz als wia s’Gold – Feldforschung als Fundgrube überlieferter Lieder

Viele deCOVERr liabsten Liader wurden bei Feldforschungen aufgezeichnet, wie z.B. die schöne niederbayerische Ari „Aber eantadhoi der Doana“. Im Nachfolgenden könnt ihr einen kleinen Einblick in die Feldforschungsarbeit gewinnen, die für uns immer wieder Quelle und Inspiration ist.

Unter Feldforschung im soziologischen und volkskundlich-wissenschaftlichen Sinn wird „die systematische Erforschung von Kulturen oder bestimmten Gruppen verstanden, indem man sich in deren Lebensraum begibt und das Alltagsleben der Menschen zeitweise teilt. Mithilfe eines oder mehrerer Informanten und durch gezieltes Fragestellen sowie teilnehmende Beobachtung werden wissenswerte Informationen über die betreffende Kultur oder Gruppe gesammelt.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Feldforschung aufgerufen am 16. Januar 2018)

Gerade das Volkslied ist ein typisches Untersuchungsgebiet volkskundlicher Feldforschung gewesen, national wie international. Dennoch trifft der Begriff nur sehr eingeschränkt auf unsere Feldforschungen zu. Es ist vielmehr ein Sammeln mehr zufällig angetroffener Lieder oder möglichst ergiebiger Quellen. Systematische Erforschung findet nicht statt, die Vorgehensweise ist sehr individuell. Aber immerhin: er werden Sänger und Sängerinneninnen, Musikanten und tanzkundige Menschen aufgesucht und nach ihren musikalischen Erfahrungen und Kenntnissen befragt oder Notenkisten durchgeblättert. Ihre Lieder und Musikstücke werden auf Tonband aufgenommen, Notenblätter kopiert oder zum Kopieren ausgeliehen, Tänze werden choreografisch aufgezeichnet, und es wird nach den Lebenszusammenhängen gefragt, in denen diese Musikalien verwendet wurden.

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In da Fosnat

Lied in der Faschingszeit

In der Fosnat dou is luste bearb

 

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Für die Offenen Singabende in der Faschingszeit war ich auf der Suche nach einem entsprechenden Lied. Fündig wurde ich im maschinenschriftlich (Texte) und handschriftlich (Melodien) abgefassten Büchlein von Horst Grünbauer mit dem Titel: 75 Lieder aus dem singenden, klingenden Dorf [Neuhäusl] an der böhmisch, bayerischen Grenze, München 1981 (Selbstverlag „D’Grünbauer Stub’m Musi“). 

Das Lied scheint eher lokal in Gebrauch gewesen zu sein. Eine weitere Aufzeichnung oder Druckausgabe ist mir bisher nicht bekannt geworden. Zum Verwechseln ähnlich lautet der Anfang eines jedoch gänzlich unterschiedlichen Liedes in der Tirschenreuther Liedermappe 8 vom Jahr 2004, Nr. 12: „In da Fosnat, dao woars luste“. Dieses adaptiert die Melodie von „Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön“ auf eine gereimte Reminiszenz von Heimatvertriebenen an die Faschingstage in der früheren egerländischen Heimat.
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Von Tatjana, Hopferbauer und Rock Around the Clock

Vor zwei Jahren gab mir mein Vater eine Telefonnummer, da solle ich mich  melden, es seien Noten anzuschauen. Da es eine Telefonnummer im Nachbarort Neukirchen war, vermutete ich, es würde sich um Noten der ehemals dort ansässigen Musikkapelle handeln, nach denen ich vor langer Zeit schon einmal gefragt hatte. Doch es meldete sich am anderen Ende der Leitung nicht der erwartete Familienname, sondern ein Ludwig Fronauer. Er hätte zur Zeit viele Noten da, und er wolle mir gerne in meinem Büro etwas zeigen davon.

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Bruder-Straubinger-Redoute

Der andere Ball im Straubinger Fasching:

Die Bruder-Straubinger-Redoute

Schwungvolle Ballmusik im Magnobonus-Markmiller-Saal

Sie ist alles andere als nachgeahmte rheinische Karnevalsform: ein Fest unbezwingbarer Tanzleidenschaft, eine allseits vergnügliche Reise in die Vergangenheit, in die Welt der befrackten Kavaliere und Casanovas, der Kutscher, Nachtwächter und Kammermadln.

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